Im Garten EDEN
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Vor fast zehn Jahren wurde im Hotel Eden im Park am Kapuzinerhügel ein Achtsamkeitsgarten eröffnet. Ein Ort, wo man den Alltag für einen Moment vergessen und in eine andere Welt eintauchen kann. Eine Welt, in welcher die Natur, die Ruhe und die Aktivierung der eigenen Sinne im Fokus stehen. Walburga Kunz nimmt Sie mit auf eine Reise durch diesen besonderen Garten.
Beim Reiben der beiden Griffe des Bronzegefässes beginnt das Wasser, das sich in der Schale befindet, ganz fein zu springen. Zudem ist ein schöner, gleichmässiger Klang hörbar. Wer sich mit der handgefertigten Wasserspringschale beschäftigt, aktiviert alle Sinne: das springende Wasser kann man sehen und hören, aber auch als feine Tröpfchen auf der Haut fühlen. Der beruhigende Klang der Schale ist ebenfalls hörbar, und die übertragenen Schwingungen sind im ganzen Körper spürbar. Es ist sehr beruhigend und wohltuend, sich auf das Wasser- und Klangspiel einzulassen. Wahrzunehmen, was gerade im Hier und Jetzt passiert, und sich für ein paar Momente keine Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft zu machen. Sondern darauf zu achten, welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen durch die äusseren Reize hervorgerufen werden oder vorher schon da waren.
Es ist die Achtsamkeit, welche uns Menschen befähigt, aufmerksam zu sein und das Leben im gegenwärtigen Moment bewusst zu erfahren.
Von Heilkräutern und tierischen Bewohnern
Die Wasserspringschale ist ein Teil unseres Achtsamkeitsgarten, der im Jahr 2014 eröffnet wurde. Auch ein Barfusspfad gehört dazu: Hier lassen sich barfüssig über 16 unterschiedliche Beläge erkunden: Einmal wird es steinig, dann angenehm weich und ein anderes Mal etwas stachelig. Wenn ich nach dem Wassertreten im Kneipp-Becken eine Pause brauche, finde ich auf der Plattform beim Weiher Zeit zum Innehalten oder Meditieren.
Die Idee für den Achtsamkeitsgarten ist unter anderem aufgrund von Wünschen der Hotelküche nach frischen Kräutern sowie von den Physiotherapeuten der Klinik Schützen nach einem Barfusspfad entstanden.
Gemeinsam mit dem Natur- und Vogelschutzverein Rheinfelden und dem Kneipp-Verein Fricktal haben wir das Projekt in Angriff genommen und realisiert.
Wenn ich heute mit offenen Augen durch den Garten spaziere, entdecke ich zahlreiche Pflanzen, die in den warmen Monaten um die Wette blühen. Der Garten bietet heimischen Arten Platz: Neben «pro Spezia rara»-Hochstammbäumen gehören auch ein Bienen- und Insektenhotel, ein Weiher für die Amphibien, ein «Fledermaus-Platz» im Schuppen sowie ein Vogelhäuschen zum liebevoll angelegten Garten. In den Bienenstöcken hinter dem Weiher sammeln fleissige Bienen den «Eden-Honig». Hier wohnen Tiere wie Vögel, Igel, Insekten, Fledermäuse, Frösche, Eidechsen und viele mehr.
Neben regionalen Blühpflanzen und Küchenkräutern gedeihen im Garten Pflanzen, die in unseren Breiten seit langem in der Naturheilkunde für Wickel und Fussbäder, aber auch als Tees verwendet werden. Einige Pflanzen helfen beispielsweise gegen Schlafstörungen, Depressionen, Nervosität oder Unruhe.
Neben den Kräutern, die wir in der Eden-Küche verwenden, ernten wir auch Gemüse, Nüsse und Früchte. Diese verwenden wir im Frühling und Sommer frisch und legen einen Teil für die kälteren Monate ein. Dann geht’s ans Eingemachte!
Kunst im Garten
Neben viel Grün sind in unserem Garten auch Kunstobjekte zu bewundern. So zum Beispiel die beweglichen und bespielbaren Federstahl-Skulpturen von Bruno Lötscher und Daniel Meili. Einladend ist auch der kunstvolle Gartenpavillon, der sich bereits seit 1987 im Park einfügt.
Zum 75. Geburtstag vom Eden wurde ein Architekten-Wettbewerb für einen Gartenpavillon ausgeschrieben, den die bekannten Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron für sich entschieden.
Die Trägerpfosten des Pavillons erinnern an Baumstämme, das Dach an Baumkronen mit einem durchbrochenen Laubdach und faszinierendem Licht-Schattenspiel. Die vier Trägerpfosten repräsentieren je einen Buchstaben: E, D, E und N. Als Wort «EDEN» sind die Buchstaben nur von einem bestimmten Blickwinkel aus lesbar. So wird der Besucher also mit dem Wort «EDEN» in einem grünen Paradies empfangen.
Das Eden mit seinem Park ist für mich ein Ort, um einige Augenblicke abzuschalten und tief in die Natur einzutauchen.