Haus zur Sonne in der Altstadt Rheinfelden, dem heutigen Fricktaler Museum

Saisonstart im Fricktaler Museum

  • |
  • Kunst & Kultur

Das Fricktaler Museum erwacht aus dem Winterschlaf und öffnet am 2. April 2022 seine Türen wieder für Gäste aus nah und fern. Gregor Julmy erzählt mit einem Augenzwinkern, was bis dahin noch alles getan werden muss.

Vorsicht: Nachstehender Text zur Wiedereröffnung des Museums am 2. April 2022 enthält einige ironisch-übertriebene Formulierungen zur Auflockerung und sollte nicht für bare Münze genommen werden.

Vom Dezember an wird es so kalt in den Räumen des Fricktaler Museums, dass es die Türen bis Ende März schliesst, um eisige, zähneklappernde Rezensionen der Gäste zu vermeiden. Statt der Schritte und des Gemurmels plötzlich: Stille.

Doch es gibt viel zu tun...

Fricktaler Museum Rheinfelden Ausstellung Säulen
Fricktaler Museum Rheinfelden putzen des Uhrwerks der Ringmauerscheune

1. Das Offensichtliche

Man bestelle einen Praktikanten und ein externes Reinigungsteam, drücke ihnen Staubwedel, Putzlappen und Staubsauger in die Hände, und wünsche ihnen für die nächsten Tage viel Glück.

Derart ausgerüstet marschiert das Sauberkeitsteam systematisch vom dritten Obergeschoss bis zum Keller durch alle Räume und Gänge. Ihren Augen entgeht nichts: Staub auf den Vitrinen wird ebenso erbarmungslos beseitigt wie Spinnweben in den Ecken und Flecken auf dem Boden. Dem Höfli, das Sonne und Witterung ausgesetzt ist, wird besonders viel Aufmerksamkeit zu teil.

Hier werden auch die Exponate geputzt (wie beispielsweise ein altes Uhrwerk in der Ringmauerscheune, welches der Schreiberling dieser Zeilen putzen durfte), die Beschilderung begradigt und der Boden vom Moos befreit.

2. Das Handwerkliche

Fricktaler Museum Rheinfelden Sonderausstellung Teamwork

Man verstaue den Staubwedel und ergreife die Werkzeugkiste, denn irgendwo im alten Haus zur Sonne sitzt immer eine Schraube locker. Vom Saugnapf für Glasscheiben über Silikon und Acrylfarben bis zum Laserwinkelmessgerät wird je nach Problem alles eingesetzt, was der Werkzeugraum des Museums zu bieten hat. Wird gar eine neue Sonderausstellung eingerichtet, sägt, hämmert und malt das Ausstellungsteam, bevor all die Exponate an ihren zukünftigen Platz kommen. Am Ende klebt, sitzt, gleitet, haftet und präsentiert sich alles so, als hätte ein plastischer Chirurg Hand angelegt.

3. Das Organisatorische

Man teile der Welt mit, dass das Haus zur Sonne seine Türen bald wieder öffnet! Das Fricktaler Museum empfängt nicht einfach Gäste, sondern organisiert im Laufe der Saison auch Veranstaltungen, Führungen und Vernissagen. Diese wollen gut geplant und frühzeitig auf verschiedenen Kanälen kommuniziert sein, auch wenn neuerdings leider ständig das Risiko besteht, dass Corona wieder in den Museumsbetrieb einfällt wie Alarich in Rom. So werden Inserate, Blogposts und Newsletter erstellt und die Website inhaltlich auf den neusten Stand gebracht. Auch intern läuft einiges: Das Aufsichtspersonal muss aufgeboten werden, Terminkalender werden verglichen, Projekte koordiniert, Sitzungen geplant. Das Museum als einer der Geschichtsbewahrer tut hinter den Kulissen noch sehr viel mehr, als nur seine Sammlung zu präsentieren.

4. Das Inhaltliche

Kurz Scherz beiseite – im Fricktaler Museum tut sich einiges. Seit geraumer Zeit wird die inhaltliche wie inszenatorische Neuausrichtung des Museums bis 2030 geplant, und bereits 2020 wurden die ersten handfesten Grundlagen dafür mit externen und lokalen Partnern geschaffen. Pläne werden formuliert und Strategien entwickelt, alles mit dem Ziel, Rheinfelden und allen Gästen ab 2030 ein runderneuertes Fricktaler Museum präsentieren zu können! Im Herbst 2022 greift das Museum im Rahmen des trinationalen Projekts „Der Rhein“ eben dieses Thema auf. Dazu passend präsentiert sich das Jahresprogramm mit Vernissagen, Geschichtentagen und Führungen.
 

Fricktaler Museum Rheinfelden Ausstellung Bilder

5. Der Feinschliff

Man werfe einen letzten prüfenden Blick auch auf die Kleinigkeiten. Stimmt der Startbetrag in der Eintrittskasse? Sind die Flyer ausgestellt? Brennen alle Lampen? Hat es genug Toilettenpapier? Sind die Leihverträge alle abgelegt? Wurde der Anrufbeantworter neu besprochen, ist das Büro aufgeräumt? Findet man keine Schreibfehler auf den Objektbeschreibungen? Hängen die Habsburger gerade an den Wänden?

 

Dann kann das liebevoll bereitgemachte und langsam wärmer werdende Museum beschwingt in die neue Saison starten und die Gäste in die reiche Geschichte des Fricktals mit seinen Christkatholiken, Handwerken, Brauereien und Kraftwerken eintauchen lassen!

 

Gregor Julmy

 

Gregor Julmy arbeitet seit März 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fricktaler Museum und darf seither in jedem Bereich mitanpacken und dazulernen. Besonders wohl fühlt er sich beim Erfassen von neuen Objekten und Schreiben von Texten, und wenn es irgendwo etwas aufzuräumen gibt, stürzt er sich mit beunruhigendem Eifer ins Gefecht. Die gelegentlich nötige Abwechslung findet er im schönen Schwatz mit der geschichtsinteressierten Rheinfelder Bevölkerung, die oft an die Fenster des Museums klopft.

Gut zu wissen

Eintrittspreise

  • Erwachsene: Fr. 5.- 
  • Jugendliche ab 14 Jahren: Fr. 3.-
  • Kinder: gratis

Der Schweizerische Museumspass und der Museums-Pass-Musées sind gültig.

Öffnungszeiten

Saisoneröffnung am 2. April 2022 14-17 Uhr

Führungen für Gruppen und Schulklassen können auch zu anderen Zeiten direkt beim Museum gebucht werden.

 

Kontakt

Fricktaler Museum
Marktgasse 12
4310 Rheinfelden
+41 61 835 57 80
fricktaler.museum@rheinfelden.ch
fricktaler-museum.ch