Willkommen im Wald!

Erholung vor der Haustüre im nahegelegenen Wald, auf sich und seine Umwelt fokussieren, mit allen Sinnen die Natur spüren und Kraft für den Alltag tanken: all das kann man auf dem Achtsamkeitspfad im Rheinfelder Forst erleben!

Wald und Achtsamkeit – was es mit einem macht

Der Wald tut den Menschen gut. Mittlerweile belegen zahlreiche Studien die positive Wirkung des Waldes auf die Gesundheit. Ein Aufenthalt im Wald fördert die innere Ruhe, Optimismus und positive Gefühle. Zudem werden Körper und Immunsystem gestärkt, der Blutdruck gesenkt und Stresshormone abgebaut. Ich selbst halte mich leidenschaftlich gerne im Wald auf und stelle immer wieder fest, mit welcher Energie und Gelassenheit ich jeweils von einem Waldspaziergang zurückkehre.

Viele Menschen rasen durch den Alltag, versuchen mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, grübeln über Vergangenes oder Zukünftiges nach und erledigen gewisse Arbeiten automatisch und unbewusst. Zudem neigen wir dazu, alles zu bewerten: das eigene Handeln, Gefühle und Ereignisse. Das kann stressen und ist auf Dauer ungesund. Um den Kreislauf aus Gedanken und Hektik zu entkommen, hilft das Prinzip der Achtsamkeit.

Wie funktioniert der Achtsamkeitspfad?

Für den ganzen Pfad benötigt man etwa 90 Minuten. 30 Minuten davon sind reine Laufzeit. Die restliche Zeit ist Verweildauer an den verschiedenen Posten. Da hat man die Möglichkeit, Übungen nach Anleitung durchzuführen, den Wald und die Umgebung bewusst wahrzunehmen und mit einem QR-Code weitere Informationen zum Thema Atmung und Achtsamkeit auf der Webseite des Gesundheitsforums abzurufen. Die verschiedenen Bewegungen, Atem- und Konzentrationsübungen stammen aus dem Yoga.

Der Achtsamkeitspfad des Gesundheitsforums Rheinfelden ist eine einfache Anleitung zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens und der Gesundheit. Er soll zum Innehalten anregen und Waldbesucherinnen und -besuchern eine Anleitung geben, wie sie die Natur mit allen Sinnen erfahren können.

Wir haben Wert daraufgelegt, dass alle Übungen einfach auszuführen sind. Falls es doch Schwierigkeiten geben sollte, sind die Videos eine gute Hilfestellung. Bei allen Übungen ist es wichtig, seine individuelle körperliche Verfassung zu respektieren und nicht über seine Grenzen zu gehen. Die Übungen sollen jederzeit angenehm sein.
 

Warum ein Achtsamkeitspfad? - Wie es dazu kam.

Eine Umfrage des Gesundheitsforums hat aufgezeigt, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Augarten-Gebiets ein nahegelegenes Bewegungsangebot wünschen. Bisher wurden solche Angebote mehrheitlich im Bereich Rheinfelden-Ost geplant und umgesetzt.

Etwa zur gleichen Zeit habe ich Rafaela Cron kennengelernt. Sie führt zusammen mit Reto Gautschi die Praxis Naturheilkunde Vereint GmbH. Beide sind Naturheilpraktiker und passionierte Yoga-Lehrende. Für mich war klar, dass ein neues Bewegungsangebot niederschwellig, kostenlos und draussen in der Natur durchführbar sein muss, damit es möglichst vielen Menschen zugänglich ist und unabhängig von Corona ist. Ich habe mir etwas vorgestellt, welches die Resilienz stärkt, alle Sinne einbezieht und schärft. Als begeisterte Waldbaderin musste auch der Wald eine zentrale Rolle einnehmen. Mit all diesen Überlegungen war die Idee des Achtsamkeitspfades bereits geboren. Gemeinsam habe ich mit Rafaela und Reto eine Begehung im Wald gemacht und anschliessend ein kleines Konzept geschrieben, welches der Stiftungsrat bewilligt hat. Auch den Stadtoberförster und die Ortsbürgerkommission konnte ich für die Projektidee gewinnen. Der Stolperstein der praktischen Umsetzung war hauptsächlich der Standort der Postentafeln. Diese mussten so platziert werden, dass Waldarbeiten weiterhin reibungslos durchgeführt werden können.

Gerade diese Woche habe ich von einer Rheinfelderin den Satz gehört: «Ich liebe diesen Pfad»! 

Die Entwicklung und Umsetzung des Achtsamkeitspfads haben wir innert wenigen Monaten geschafft und es macht mich stolz, dass uns das so gut gelungen ist. Mittlerweile feiert der Pfad sein einjähriges Jubiläum.

Für wen ist der Achtsamkeitspfad gedacht?

Das Angebot richtet sich an alle Menschen: Einzelpersonen, Familien, Junge und Lebenserfahrene, fitte und weniger fitte Personen. Es ist nahe am Wohngebiet und in 10 Fussminuten barrierefrei erreich- und durchführbar.

Mit einer offiziellen und medial begleiteten Einweihung des Pfades im letzten Jahr und mehreren angeleiteten Trainings durch Rafaela Cron und Reto Gautschi haben wir die Bevölkerung an das neue Angebot herangeführt.

Der Pfad gibt die Möglichkeit, individuell (oder in kleinen Gruppen) das „Waldbaden“ zu erlernen und zu erleben. Das Gesundheitsforum Rheinfelden führt auch verschiedene begleitete Begehungen des Achtsamkeitspfads und andere Veranstaltungen im Bereich Waldbaden, Achtsamkeit und Bewegung durch.
 

Béa Bieber ist Grossrätin, Alt-Stadträtin von Rheinfelden, sowie Präsidentin des Stiftungsrates Gesundheitsforum Rheinfelden. Seit zwei Jahren ist sie auch Referentin bei der Sportkoordinatorenausbildung, welche vom BASPO durchführt wird und stellt ihre Arbeit im Bereich «Der Wald als Arzt» und den Rheinfelder Achtsamkeitspfad angehenden Sportkoordinatoren:innen vor.