"Freude herrscht" - vom Organisator zum Senior
Nach einem zweijährigen Unterbruch aufgrund der Corona-Pandemie fand am 7. September 2022 erneut der Seniorenausflug statt. Daniel Vulliamy, ehemaliger Leiter Stabsdienste/Stadtmarketing sowie früherer Organisator des Anlasses, erzählt über seine Erfahrung nun als Senior daran teilzunehmen.
In meiner 43-jährigen Tätigkeit bei der Stadt Rheinfelden, u.a. als Leiter Stabsdienste/Stadtmarketing, gehörte auch die Organisation des Seniorenausfluges mit dazu. Ich durfte diesen speziellen Anlass rund 20 Mal in einem kleinen Team bis zu meiner Pensionierung Mitte Juni 2020 organisieren. Am Mittwoch, 7. September 2022, war es dann soweit. Ich erhielt erstmals eine Einladung zu diesem mir lieb gewonnenen Anlass als «Senior» (65 Jahre und älter) und als «Teilnehmer» vom Gemeinderat zugeschickt.
Die Freude war gross, ich zögerte keinen Moment und füllte den Anmeldetalon aus.
Der Seniorenausflug, der jeweils am ersten Mittwoch im September stattfindet, bedarf exakter und weitsichtiger Planung im Vorfeld. Zusammen mit dem Stadtammann gilt es, die jeweilige Reisedestination zu diskutieren und festzulegen. Da spielen die ausgezeichneten Beziehungen zu den Zähringerstädten in der Schweiz und Deutschland eine wichtige Rolle. Dann wird der ausgewählte Ort besucht und Details für die Verpflegung und Besichtigungen festgelegt. Und auch der Car-Verbund «Carmäleon» gilt es, mit ins Boot zu nehmen.
Ja, und am besagten 7. September spazierte ich zum Kirchplatz, die acht Cars trafen bald ein. Und schon besammelten sich die über 320 Seniorinnen und Senioren an der Kirchgasse und stiegen ein. Mein Begleiter war Helmut Busam, der auch zum ersten Mal mit dabei war. Was mir von Beginn weg auffiel, war die lockere Stimmung unter den Mitfahrenden. Viele kannten sich (Jahrgänger, Wandergruppe, Vereine, Nachbarn) und waren schon öfters mit dabei.
Die Reisenden schätzen auch sehr, dass der Samariterclub Kaiseraugst und ein Arzt vom Gesundheitszentrum Fricktal den Tross begleitet und einspringt, wenn gesundheitliche Probleme auftauchen sollten.
Das OK-Team sorgte für ein pünktliches Abfahren der Cars um 12.45 Uhr. Gross war die Spannung, wohin denn die Reise dieses Jahr hinführt. Als dann der Bus schon bald über den Rhein nach Deutschland fuhr, tippten schon einige auf eine deutsche Zähringerstadt als Reiseziel.
Das Prozedere bis zum Abfahren der Busse setzt eine exakte Planung voraus. Ich schätzte das ungemein, mich am 7. September ohne jeglichen Druck in den Bus zu setzen, und zu schauen, wie gelöst und ruhig das Ganze ablief. Die Vorfreude war gross, was mich erwarten würde. Wie perfekt alles auch heute organisiert war, zeigte sich daran, dass die Zollformalitäten im Vorfeld bereits administrativ abgewickelt waren und die Busse problemlos die Grenze passieren konnten.
Auf der Fahrt herrschte eine lockere und gute Stimmung. Auch ich konnte die schöne Gegend geniessen und wurde in die Gespräche bestens integriert. Und nach rund 40 Minuten Fahrzeit rückte dann Neuenburg am Rhein als Zielort in den Fokus, und so war es denn auch. Der Grund ist die imposante Landesgartenschau, die in Neuenburg am Rhein dieses Jahr stattfindet. Wir kamen alle bestens in Neuenburg an und wurden dann auf dem Gelände der Landesgartenschau in einem schmucken Pavillon von Stadtammann Franco Mazzi und Bürgermeister Joachim Schuster aus Neuenburg herzlich begrüsst. Der Bürgermeister stellte uns dann detailliert den zeitlich langen Werdegang, die Konzeption der Anlage und einzelne Besonderheiten vor, so dass wir dann anschliessend genügend Zeit erhielten, das grosse und überaus interessant gestaltete Gelände der Gartenschau zu besichtigen und auch gastronomisch verwöhnt zu werden.
Für mich von besonderem Interesse war, wie es gestalterisch geschafft wurde, den «Rhein» sichtbar zu machen.
Die Gartenschau wurde so konzipiert, dass die Stadt wieder näher an den nun sichtbaren Rhein gerückt ist. Ich war beeindruckt, wie das Becken für den Rhein, wenn auch nicht so breit und kräftig wie bei uns, sehr schön in die Landschaft integriert wurde. Die Landesgartenschau bietet für alle Besucher und Besucherinnen etwas. Ich habe viele positiven Stimmen zu diesem lange geplanten und dann umgesetzten Projekt vernommen.
Eine kurze Carfahrt führte uns dann ins Zentrum von Neuenburg zum Rathaus in das Stadthaus zu einem währschaften Vesper, mit Wurstwaren aller Art, Salaten, Wein und Bier, wie es eben in diese Gegend nahe beim Schwarzwald gehört. Die Stimmung unter uns Senioren war prächtig.
Stadtammann Franco Mazzi schritt schliesslich zur üblichen Ehrung der beiden Jüngsten sowie der beiden ältesten Teilnehmenden. Bei den Jüngsten gratulierte er Ines Wittker und Hans Peter Jäger jeweils mit Jahrgang 1957. Die älteste Seniorin war Gertrud Fabri, welche mit 96 Jahren und Unterstützung ihrer Tochter – ebenfalls bereits über 65 Jahre jung - die Reise erneut mitmachte. Auch Alfred Cousin, 92-jährig, freute sich über die Ehrung und ein kleines Präsent.
Als «Tüpfelchen auf dem i» wurde dann, wie könnte es anders sein, zum Dessert eine Schwarzwäldertorte mit Café serviert. Dann fuhren schon bald die Cars zum Einsteigen und zur Heimfahrt vor. So endete der Seniorenausflug 2022 harmonisch, bei gelöster Stimmung, ohne Zwischenfall und bei idealem Wetter.
Für mich, erstmals in der «Funktion» als Senior, war’s ein wunderbares Erlebnis, alles hat gepasst und war hervorragend organisiert. Ein Dank an Nicolás Schmid und Marcel Hauri und allen übrigen Personen, die zum überaus gut gelungenen Anlass beigetragen haben. Der persönliche Beitrag von CHF 20.00 ist ein sehr bescheidener Beitrag, der an die Stadt zu entrichten ist.
Der Seniorenausflug erfüllt eine wichtige Aufgabe innerhalb der Gemeinde, die älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wissen diesen Anlass sehr zu schätzen und danken dem Gemeinderat der Stadt Rheinfelden herzlich dafür und rufen im Chor: «Rheinfelden – Lebenswert. Liebenswert»
Und wir alle freuen uns auf den Seniorenausflug 2023.
