Johanniterkapelle
Die Johanniterkapelle ist eine ehemalige römisch-katholische Kapelle. Sie steht an der Johannitergasse in unmittelbarer Nähe der Johanniterkommende und kann als Ausstellungsraum gemietet werden.
Kirche der Johanniterkommende.
Das gotische Bauwerk ist nach Norden zum Rhein ausgerichtet und wurde um 1450 erbaut. Das Mauerwerk besteht aus verputztem Bruchstein, während Rahmen und Masswerk der Spitzbogenfenster aus oberrheinischem Bundsandstein in verschiedenen Rottönen bestehen. Am südlichen Ende des Giebels ist ein vergoldetes Ordenskreuz befestigt. Gleich gegenüber steht die Johanniterkommende, die heute nur privat zugänglich ist.
Der Lösel-Altar.
Im Innern trennt eine Mauer den Chor vom Laienschiff. Das um eine Stufe erhöhte Altarhaus weist in seinem Mauerwerk zahlreiche Schalltöpfe auf. Neben dem westlichen Chorfenster befindet sich ein Sakramentshäuschen aus Buntsandstein, dessen Rahmensäulen mit Wappenschilden des Ordens und des Komturs Johannes Lösel verziert sind.
Die gesamte Kapelle ist mit Wandmalereien verziert, unter anderem mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts, die aus der Zeit um 1500 stammt und einem Schüler Martin Schongauers zugeschrieben wird.
Geheimtipp: Känzeli.
Unterhalb der Kapelle befindet sich ein schöner Platz direkt am Rhein, welcher zum Verweilen einlädt und einen schönen Blick auf den Messerturm und die Rheinbrücke bietet.
Im Obergeschoss der Ostfassade ist eine vermauerte Türöffnung zu sehen. Von dort führte eine brückenartige Verbindung über das Rheintor hinweg zur Kommende. Dieser Verbindungsgang wurde 1820 abgebrochen.
Edi Steiner, Stadtführer seit 1996
«Natürlich gefällt auch mir in der Johanniterkapelle das mehr als 500-jährige Fresko des jüngsten Gerichts.
Aber fasziniert haben mich dort vor allem die eigenartigen Schalltöpfe. Sie sehen aus wie Blumenvasen, und erst im 19. Jh. hat der deutsche Physiker Helmholtz beschrieben, wie diese mittelalterlichen Töpfe wirklich funktionierten.
Seither heissen sie Helmholtz-Resonatoren, und sie sind immer noch in Verwendung. Zum Beispiel verdankt der Porsche seinen satten Sound genau einem solchen Resonator!
Die alten Schalltöpfe gibt es nur noch an sehr wenigen Orten zu sehen. Und in Rheinfelden gibt es gleich mehrere davon. Sie sind also eine kleine Sensation.»
Ausstellungsraum für Kunst und Kultur.
Nachdem die Kommende im Jahr 1806 aufgehoben wurde diente die Kapelle als Lagerraum, seit 1996 wird sie als Ausstellungsraum genutzt.
Die Johanniterkapelle kann über das Kulturbüro der Stadt Rheinfelden ausschliesslich für ausgewählte Kulturveranstaltungen gemietet werden (Vorlesungen, klassische Konzerte und Ausstellungen).
Weitere Informationen
Gut zu wissen
Die neu restaurierte Johanniterkapelle ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Den Schlüssel zur Kapelle kann im Stadtbüro oder im Fricktaler Museum ausgeliehen werden. Oder besichtigen Sie die Kapelle doch auf einer unseren zahlreichen Stadtführungen.
Kontakt Schlüsselleihe
Fricktaler Museum
Marktgasse 12
4310 Rheinfelden
+41 61 831 14 50
fricktaler.museum@rheinfelden.ch
fricktaler-museum.ch
Kontakt Kulturveranstaltungen
Kulturbüro Rheinfelden
Stadtbüro, Marktgasse 16
4310 Rheinfelden
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